Sonntag, 16. September 2007

Raunzer, internet, projektwoche

Im laufe des tages, es wird wohl der doch vorhandene stress und die vorfreude auf den vortrag gewesen sein, kam auch die vereinzelte frage, die sinnfrage, die projektwoche betreffend, auf - raunzermäßig, wie geschaffen auch für teamchef hicke hickersberger, der raunzer auch nicht leiden mag:

„herr professor, die themen könnten wir auch zu hause abarbeiten, im internet gibt’s das eh…..“

Nachdem wir lehrer das statement des schülers gehört haben, mussten wir einmal schlucken, - „wieso ist der schüler dann überhaupt mitgefahren?“ bzw. „ ….und wir tun uns als lehrer den stress und die verantwortung an?“ - haben aber bald wieder boden unter den füßen gespürt und unsere gedanken nicht verbalisiert.

Natürlich sind wir uns klar, dass im prinzip jedes thema heute umgehend im internet recherchiert und bearbeitet werden kann. Aber es gibt neben der virtuellen welt, gott sei dank, auch eine wirkliche, die, in der sie, lieber leser, und ich leben, einfach die ‚menschliche’ welt. Und genau in dieser welt hätten sich die schüler bewegen sollen, um mit wirklichen menschen, und nicht avataren, wie zb in 'second life' [siehe bilde oben], zu sprechen, und information vor ort von echten leuten einholen. Strg C und Strg V, für nicht insider, tastenkombinationen, mit denen text aus dem internet kopiert und dann auf seine eigene seite kopiert werden kann, sind somit obsolet, man muss mit leuten sprechen, und das sollte auch ein ziel dieser projektwoche, vor authentischem hintergrund, sein.


übrigens avatare gibts auch schon zum ausschneiden !
[schnittbogen anbei]

Mit Strg C und Strg V müssen wir uns ohnehin dann ab nächsten Montag wieder auseinandersetzen, wenn einzelne schüler versuchen, aus dem internet 1:1 kopiertes als eigene arbeit abzugeben und nicht damit rechnen, dass auch lehrer nicht nur bücher wie ‚internet for dummies’ lesen, sondern durchaus mit den ‚arbeitserleichternden’ vorteilen des internets vertraut sind.





aus dem KURIER vom 190907:

"Nationalsport
Raunzen ist ein Teil der Identität
Nicht Skifahren oder Wandern (am Nationalfeiertag), nein, Raunzen und Jammern ist laut Umfrage von Marketagent.com "der Nationalsport Nummer 1". Kaum eine andere "Sportart" prägt uns angeblich mehr als diese Spezialdisziplin. In keinem anderen Land wird virtuoser über Sonne, Regen, Kicker oder Straßenbahn geschimpft.
Jammern und Raunzen, erklären die Studienautoren, ist in Österreich Teil der Identität.
Und was kann den Homo Austriacus nachhaltig ins Schwärmen bringen? Die Schönheit dieses Fleckens Erde, die Kunst, Kultur, die Musik und nicht zu vergessen das eigene Bemühen um eine intakte Umwelt."