Mittwoch, 12. September 2007

Punting – oder: i brauch a hilti flex, der steckn bleibt ma auf da bruckn häng’n


[bild mit ausdrücklicher zustimmung des schülers - danke !]
Bei herrlichstem sonnenschein ging’s zum kulturellen highlight des heutigen tages, nein, kein pub-besuch, um englisches bier zu kosten, sondern zum
punten. Das ist ungefähr so wie fiakerfahren in wien, das man als tourist gemacht haben muss; allerdings mit dem unterschied, dass der fiaker keine räder hat, sondern ein holzboot ist, und die pferde durch eine lange stange, geschickt geführt von einem gondoliere [clip], sich im morastigen boden des flussbettes abstoßend, gelenkt wird, auf dass man gleichsam schwebend an den colleges anmutig die üppige vegetation genießend vorbeigleitet.

Soviel zur theorie [clip]. In der praxis ist es ein äusserst schwieriges unterfangen, das boot zu bewegen und zu steuern. Der fährmann war dann nach der einen stunde bootsfahrt völlig erschöpft. Keine panik bei den lesenden, nicht ein fährmann musste 24 kollegen punten, sondern es gab 5 boote, die sich auf den kurzen, aber gleichzeitig doch langen, schweißtreiben weg machten.

Ziemlich niedrige brücken waren zu unterfahren, auch die berühmteste, die mathematische brücke – und hier passierte es. Ein gondoliere schaffte es, das boot unter der brücke so zu plazieren, dass die stange im morast unter wasser steckte (oder stak (?)) und der obere teil der doch so an die 4-5 m langen stange sich in der brücke verhakte. Es gab kein vor und zurück mehr. Aufgeregte studenten des colleges, zu der die mathematische brücke, ein wahrzeichen von cambridge gehört, fürchteten um die statik der brücke und dass die brücke nun aufgeschnitten werden musste, um das boot wieder frei zu kriegen. Nach einigen berechnungen, basierend prinzipiell auf kraft mal kraftarm ist gleich last mal lastarm, gelang es dann doch bald, nach lösung der gleichung richtung kraftarm mit viribus unitis und taktischem geschick, die stange und damit das boot wieder freizukriegen – ein wahrzeichen von cambridge war somit gerettet, das TGM schaffte es nicht in die schlagzeilen der lokalen presse.

Resümee der geschichte, und das war für uns äusserst positiv, niemand war nass oder ins wasser gefallen.