Donnerstag, 13. September 2007

Und was tun lehrer: ein blick hinter die kulissen

Tagwache um 6:00 uhr, die gastfamilie macht sich für das tagwerk bereit, selbst könnte man ja noch 1:30 stunden länger schlafen, na ja, was soll’s. Vorbereitungen fürs frühstück folgen; das frühstück selbst – müsli, joghurt, und tee (mit milch – konnte das aber in den nächsten tagen abwehren ;-) bilden die kalorienmäßige grundlage für die ca. 20 minütige radfahrt zum hughes center, unserem schulungsraum. Treffpunkt aller dort ist 8:50 uhr , was in der zwischenzeit problemlos funktioniert.
Die lehrer stehen für fragen, probleme, tipps zur verfügung, etwaige kritik oder beschwerden sollten vorgebracht werden – devise: „ wer etwas zu sagen hat, sage es jetzt oder schweige für immer“ – das tagesprogramm wird abgesprochen, und dann begeben sich die 2 gruppen zur arbeit. Die lehrer sind dann im klassenzimmer nicht mehr anwesend, andrew arbeitet mit den schülern, bzw. die schüler werden von ihm ‚begleitet’, __selbständigkeit__ ist ja angesagt bei der erstellung der arbeit. Die gründe für unsere abwesenheit in der klasse wurden schon in einem früheren beitrag erläutert.
Zuerst geht’s ins internetcafe, wo für 50 pence der bericht des vortages ins internet gestellt wird. Danach ist ein gemütlicher starbucks – übrigens in einem riesigen buchgeschäft, im ersten stock – erste anlaufstelle. Mit uns zur verfügung stehenden gutscheinen kriegen wir 20%, kaffee und kuchen, oder was die engländer darunter verstehen (teilweise plombenzieher, so süß und klebrig), sind angesagt. Gegen 11uhr geht’s dann richtung park – schüler emsig beim interviewen beobachtend - in der wiese die sonne genießend, gewartet bis mittags, wo meist nochmals kontakt mit schülern in der klasse besteht.
Von 12 bis 2 uhr ist mittagspause, die durchaus aber kreativ, für die eigene gruppenarbeit, genutzt werden darf. Die schüler haben für ein pfund (normalpreis 3 pfund) eine cambridge-besucher-karte, die allerlei vergünstigungen gewährt. Ein highlight dabei: beim subway 2 riesen sandwiches zum preis von einem, und ein ‚free-refill’ getränk, sodass in summe jeder der zwei schüler ca. 3.70 euro bezahlt und wirklich voll ist. Und das ganze hat auch sogar noch einigermaßen geschmack.
Die schüler sind dann, zumindest die zweite gruppe, wieder in der klasse, die anderen trifft man in der stadt, information sammelnd, oder irgendwas geschäftig tuend. Die lehrer machen sich dann noch auf einen kleinen verdauungsspaziergang, und nach einem weiteren stelldichein beim starbucks geht’s gegen 1630 uhr wieder richtung klassenzimmer, um etwaige fragen betreffend projekte, die noch offen stehen, und von andrew nicht eindeutig geklärt wurden, zu beantworten.
Um 17 uhr ist offizieller schluss, und wir besprechen nochmals das abendprogramm und kurz auch das für den nächsten tag.
Mit wünschen für einen unterhaltsamen abend, und hinweisen auf sich aufzupassen, ziehen dann die schüler, über das abendessen hinaus blickend bereits das abendprogramm im kopf habend, pedalierend von dannen.
Wir rollen auch gemächlich zu unseren gastfamilien, genießen typisch englisches essen, schau’n uns das fußballspiel england gegen russland zuhause an, und bereiten uns körperlich und geistg auf den nächsten tag vor.Urlaubsstimmung kommt trotzdem nicht auf, die verantwortung für das wohl der jungs ist wahrzunehmen, eine verantwortung die wir gerne auf uns genommen haben, auch wenn’s zuhause in der woche sicher gemütlicher und stressfreier, ohne verantwortung für schüler habend, abgegangen wäre – und ich müßte nicht meinen obligaten, täglichen nespresso zuhause, begleitet vom herrlich schmackhaften, hausgemachten kuchen meiner lieben frau missen. Aber wenn das ergebnis am freitag dann im großen und ganzen ein positives ist, hat sich unser einsatz gelohnt, den nespresso kann ich dann auch wieder nächste woche trinken ;-)